Scheidung


Scheidung und Scheidungskinder

Erklärt von Dipl. Psychologin und Psychologischer Psychotherapeutin Micaela Peter, Familientherapie, Hamburg

Durch meine langjährige Tätigkeit als psychologische, familientherapeutische Gutachterin an Familiengerichten ist mein Erfahrungsschatz im Umgang mit Scheidungsangelegenheiten weit gefächert und differenziert. Ich unterstütze Eheleute, Eltern oder auch Einzelne im Trennungsjahr, im Scheidungsprozess, in der Vorbereitung auf eine Scheidung oder in Angelegenheiten der sogenannten Nachtrennungsfamilie. Die Themen können vielfältig sein, so suchen einige Betroffene Rat und Unterstützung dabei, sich den Kindern gegenüber richtig und verantwortlich zu verhalten. Wie sagt man es den Kindern? Worauf muss man achten? Wie wollen wir künftig die Umgänge regeln? Wo soll der Lebensmittelpunkt der Kinder sein? Unter welchen Umständen kommt ein Wechselmodell in Frage?

Die Frage für betroffene Eltern lautet: „Scheidung, was tun?“

Eltern, die sich im Rahmen einer Scheidung nicht über eine Umgangsregelung, den Lebensmittelpunkt oder das Sorgerecht einigen können, sollten professionelle Hilfe in Form von Elterngesprächen in Anspruch nehmen. Eine Mediation bei Scheidung soll nicht die Beziehung retten, sie sollte jedoch verhindern, dass die Scheidung Kinder aus der Bahn wirft oder ihr Kindeswohl schädigt. In der langjährigen Tätigkeit als Gerichtsgutachterin habe ich häufig folgenschwere Auseinandersetzungen erlebt, die tiefe Verletzungen verursacht und somit eine konstruktive und wohlwollende Nachtrennungsfamiliensituation unmöglich gemacht haben. Eltern sollten sich ihrer Elternverantwortung bewusst werden und zum Wohle ihrer Kinder die Scheidungsangelegenheiten fair und für alle Betroffenen annehmbar regeln. Insbesondere nach einer gerade gescheiterten Ehe ist dies vor dem Hintergrund der noch frischen Enttäuschungen oftmals schwer und überfordernd, daher kann eine professionelle Begleitung dieses Prozesses sehr hilfreich und entlastend sein.

Viele Eheleute wünschen sich von vornherein eine faire Trennung, eine Unterstützung bei zu regelnden Angelegenheiten, wie z. B. bei finanziellen Aspekten. Oftmals kann aufgrund therapeutisch oder mediatorisch geführter Elterngesprächen eine anwaltliche Auseinandersetzung vermieden werden.