Ängste


Ehekrisen durch Ängste

Erklärt von Dipl.-Psychologin und Psychologischer Psychotherapeutin Micaela Peter, Paartherapie, Hamburg

Ängste sind lebensnotwendige Grundemotionen, die wir Menschen benötigen, damit wir in Gefahrensituationen schnell reagieren oder uns schützen können. Von der Angst zu unterscheiden ist die Ängstlichkeit. Diese ist eine Persönlichkeitsdisposition und bezeichnet eine überdauernde Eigenschaft. Kommt es zu Einschränkungen der Lebensqualität, zu Kontrollverlust oder starkem Leiden durch die Angst, so ist dies als pathologisch zu bewerten. Die Angststörung ist ein Oberbegriff für verschiede Formen der Angst, die sich in dem Erleben und der Intensität deutlich von Ängsten anderer Personen, ohne eine Angststörung, unterscheiden. Dazu zählen zum Beispiel Ängste vor spezifischen Objekten, wie Spinnen, Spritzen oder Flugzeugen (spezifische Phobien), Ängste vor zum Beispiel offenen Plätzen oder Menschenansammlungen (Agoraphobie), Panikstörungen sowie Ängste davor, im Mittelpunkt zu stehen und sich zu blamieren (soziale Phobie). Darüber hinaus zählen angst – und sorgenbesetzte Grübelgedanken, wie zum Beispiel die Furcht vor dem Tod einer nahestehenden Person, zu der Gruppe der Angststörungen. Angststörungen treten häufig im Zusammenhang mit einer Depression auf, sie zählen zu den häufigsten psychischen Störungen, wobei Frauen fast doppelt so häufig betroffen sind wie Männer.

Ängste, Partnerschaft und die Familie

Zu Krisen kann es kommen, wenn einer der Partner unter eine Angststörung leidet und somit die Organisation, Gestaltung und Struktur des Alltages sowie des gemeinsamen Lebens dadurch stark beeinflusst und beeinträchtigt wird. Ohne Unterstützung sowie Aufklärung der Erkrankung kommt es daher häufig zu Belastungen der Partnerschaft, zu Einschränkungen, Enttäuschungen, Wut oder Ohnmacht, daher ist eine Paarberatung in diesem Fall sinnvoll.