Verhaltenstherapie


Verhaltenstherapie als therapeutische Maßnahme

Erklärt von Dipl.-Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin Micaela Peter, Verhaltenstherapie, Hamburg

Die Praxis für Paartherapie befindet sich im Zentrum von Hamburg Eppendorf, im Gebäude des Medizinischen Versorgungszentrums Verhaltenstherapie Falkenried.

Die Verhaltenstherapie (VT) vertritt ein großes Spektrum psychotherapeutischer Methoden, bei denen die „Hilfe zur Selbsthilfe“ im Mittelpunkt steht. Die Verhaltenstherapie fördert Fähigkeiten und Fertigkeiten und vermittelt dem Patienten konkrete Handlungsstrategien, beispielsweise um spezifische Probleme künftig selbst besser meistern zu können.

Die Grundannahme der Verhaltenstherapie beruht darauf, dass das Fühlen, Denken und Handeln durch Lernerfahrungen im bisherigen Leben gesteuert und geprägt wurde. Die Verhaltenstherapie legt ihren Fokus auf Verhaltensmuster der Gegenwart sowie dem aktuellen Erleben und Verhalten des Betroffenen, betrachtet jedoch auch die Entstehungsgeschichte der Problematik, indem die Biografie des Betroffenen gewürdigt wird. Psychische Beeinträchtigungen werden als fehlgeschlagene Lernprozesse angesehen, diese werden in der Therapie aktiv zu verändern versucht.

Eine Verhaltenstherapie befähigt den psychisch oder psychosomatisch erkrankten Menschen somit zu neuen Lernerfahrungen, die alte Überzeugungen, Haltungen und Einstellungen positiv verändern und beeinflussen können. Die Verhaltenstherapie gehört zu den von den Krankenkassen anerkannten Verfahren.

Wie funktioniert die Verhaltenstherapie?

Die Verhaltenstherapie bedient sich zu Beginn der Therapie einer detaillierten Verhaltens- und Problemanalyse, somit werden die auslösenden und aufrechterhaltenden Faktoren des Erlebens und Verhalten detailliert ermittelt, um anschließend individuelle Therapieziele und entsprechende Behandlungsstrategien zu entwickeln. Zur Anwendung kommen Methoden des Diskriminations- und Modelllernens, des Operanten Konditionierens, Sozial-Kognitive Strategien sowie das Erlernen von Selbstwirksamkeits- und Kontrollerfahrungen.

Beispielhaft sei eine Frau mit einer Agoraphobie mit Panikstörung beschrieben, die sich nicht traut, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Nach einer umfassenden Problemanalyse kann durch zunächst imaginäre Methoden, als auch später durch das reale Üben von Bahnfahrten gelernt und vor allem erfahren werden, dass die erwarteten Befürchtungen ausbleiben und die Anspannung von alleine wieder abfällt. Das typische Vermeidungsverhalten wird unterlassen, es kommt zu einer konkreten Konfrontation mit dem Angstauslöser, bis die Ängste und die dazugehörigen körperlichen Symptome allmählich abflachen. Im Laufe der Zeit reduzieren sich die Einschränkungen der Person zunehmend.