Hypnotherapie


Hypnotherapie als therapeutische Maßnahme

Erklärt von Dipl. Psychologin und Psychologischer Psychotherapeutin Micaela Peter, Paartherapie, Hamburg

Eine aus Hypnose und Therapie bestehende Form der Psychotherapie ist die sogenannte Hypnotherapie. Bei dieser Methode wird versucht, während einer Hypnose oder eines hypnoseähnlichen Zustandes (Trance), Veränderungen im Bewusstsein des Klienten zu erzielen. Darüber hinaus wird der Einsatz von Suggestion genutzt, um Veränderungsprozesse anzustoßen. In jenen Zuständen nimmt die durch den Bewusstseinszustand ausgeübte Kontrolle des Betroffenen ab, sodass unbewusste Prozesse mehr Raum einnehmen können. Der Begriff des Unbewussten ist bei der Hypnotherapie jedoch nicht im Freud`schen Sinne zu verstehen, sondern vielmehr als Sitz der Kreativität sowie der Ressourcen einer Person. Trance und Suggestion bilden die zentralen Verfahren der Hypnotherapie, müssen aber nicht zwingend zur Anwendung kommen, denn die Wirkung von Trance und Suggestion kann durch Wortbilder, Metaphern, dem Erfinden von Geschichten oder durch Entspannungsübungen vermittelt werden. Die Hypnotherapie ist ein ressourcenorientiertes Verfahren, da personeninterne Stärken, Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Bewältigung der Problematik aktiviert werden.

Die Hypnotherapie ist eine Kurzzeittherapie. In Deutschland ist diese Form der Psychotherapie seit 2006 anerkannt und durch wissenschaftliche Studien in ihrer Wirksamkeit u.a. bei Depressionen, Phobien, somatoformen Schmerzstörungen, Schlafstörungen sowie bei Schizophrenie belegt, weniger effektiv wirkt sich diese Methode jedoch bei Zwangsstörungen, Panikattacken, Ticstörungen, ADHS oder Störungen des Sozialverhaltens aus.

Ein Beispiel für die Hypnotherapie und ihre Wirkungsweise

Leidet eine Person zum Beispiel an einer spezifischen Phobie und ängstigt sich vor Dunkelheit, so konstruiert der Therapeut unter Trance imaginäre Szenen zu der Angst auslösenden, problematischen Situation. Diese imaginären Szenen werden jedoch so konstruiert, dass sich die Person in ihr wohl, kompetent, handlungsfähig oder selbstwirksam fühlt und erlebt. Auf diese Weise wird unterbewusst die Schwere von den angstauslösenden Gedanken genommen, in der Folge werden weniger ängstliche Gefühle wahrgenommen und zunehmend durch positive Gefühle in der jeweiligen Situation ersetzt. Die in der Vorstellung neu gewonnenen Erkenntnisse und Erlebnisse können dann im realen Leben genutzt werden, indem die Erfahrungen real nachgestellt und zunehmend angstfreier erlebt werden.